Scheinarbeit kostet Unternehmen weltweit jährlich eine Menge Geld. Auch wenn ein Mitarbeiter nie krank ist, täglich 8 Stunden arbeitet und zuverlässig zugeteilte Aufgaben erledigt, heißt nicht, dass er auch produktiv war. Es kann ganz das Gegenteil sein. Wie Sie als Unternehmer Scheinarbeit, gerade im Online Marketing entlarven, erfahren Sie in diesem Blog.

Scheinarbeit – was steckt eigentlich dahinter?

Mehr Schein als Sein, das beschreibt es so ziemlich genau: Es sieht aus wie Arbeit, ist aber keine. Produktive Arbeit bringt das Projekt und somit das Ziel weiter. Scheinarbeit hingegen sieht nur so aus, als würde sie zum Kern der Arbeit beitragen. In der Realität tut sie nichts dergleichen.

Das Kuriose an der Sache ist, dass die Mitarbeiter überzeugt sind, produktive Arbeit zu leisten. In der Wirklichkeit verlieren sie sich allerdings in reiner Scheinarbeit. Sicherlich müssen wir alle mal Dateien und Ordner neu organisieren und auch das E-Mail-Postfach aufräumen, zum Unternehmensziel trägt diese Scheinarbeit jedoch nicht bei.

Aber erst, wenn wir die Mehrheit unserer Arbeitszeit sinnlos mit Beschäftigungstherapie oder überflüssigen Meetings verbringen, wird es so richtig problematisch.

Scheinarbeit – die Entstehung

Die zwei hauptsächlichen Ursachen und Auslöser für Scheinarbeit sind eigene Unorganisiertheit und das falsche Führungsverhalten von Vorgesetzten.

Schnell verliert sich in unwichtigen Nebenarbeiten, wer sich selbst nicht gut organisieren kann. Wenn der Chef dazu noch für jede Kleinigkeit Meetings ansetzt oder E-Mails schreibt, können Arbeitnehmer ebenfalls weniger von ihrer Kern-Arbeit erledigen, als sie eigentlich könnten und sollten.

Prioritäten, die keine sind

Gründe für Scheinarbeit sind vielfältig und können natürlich auch bei den Angestellten selbst liegen. Mit typischer Scheinarbeit beschäftigen sich meist Mitarbeiter, die entweder gar keine oder zumindest wenig Lust auf bestimmte Aufgaben haben. Sie schieben wichtige Arbeit gerne vor sicher her und versuchen alles, dies zu vertuschen, denn schließlich sollen Vorgesetzte und die anderen Mitarbeiter nicht merken, dass man nichts tut. Anstatt sich um das eigentliche Projekt zu kümmern, werden Lückenfüller und unwichtige Aufgaben vorgezogen.

Dass jeder von uns natürlich mal solche Phasen kürzer oder länger durchläuft, ist keine Frage. Der späteste Zeitpunkt für eine Selbstreflexion sollte allerdings sein, wenn wir merken, dass diese Phasen immer länger und zur Regel werden und wir tagtäglich mehrere Stunden andere Aufgaben erledigen, als wir sollten. Möglicherweise sollten Sie dann ernsthaft einen Jobwechsel in Betracht ziehen.

Ineffektives Selbstmanagement

Gerade im Online Marketing ist effektive Selbstorganisation sowie Zeitmanagement äußerst wichtig. Hier ist die Gefahr groß, dass man zu viel Zeit mit SEO Recherchen „verdaddelt“ und letztendlich das Projekt „SEO“ nicht voranbringt. Die Suchergebnisse verlieren immer mehr Präsenz oder Ladezeiten der Website sind nicht mehr ideal. Die Folge: das Unternehmen verliert Kunden schneller, als es Gewinne generieren kann. Vor allem bei so kreativen Tätigkeiten wie im Content Management lässt sich die Grenze zwischen Inspiration und Abschweifung nur schwer ziehen.

Oft gehen Angestellte es einfach falsch an, wenn es um das Strukturieren des Arbeitsalltags geht. Nicht immer ist die gute, alte To-do-Liste das richtige Tool der Wahl. Spätestens wenn in der Realität erkannt wird, dass das Einsetzen der Old-Fashion-Methode nichts nützt, sollte man umdenken, um den Weg in die Scheinarbeit zu verhindern.

Wer es kann, profitiert davon, wer sich dadurch aber verwirren lässt, für den ist Multitasking der Einstieg in die Scheinarbeit. Tatsache ist, dass sich jeder von uns beim Switchen zwischen mehreren Tätigkeiten, jedes Mal wieder kurz neu eindenken muss. Das kostet Zeit. Eventuell sogar zu viel Zeit. Aus diesem Grund kann es für einige Menschen einfach sinnvoller sein, erst eine Aufgabe zum Ende zu bringen und erst nach Abschluss, etwas Neues zu beginnen.

Penible Vorgesetzte

Wie jeder einzelne von uns sind auch Vorgesetzte unterschiedlich. Während die eine Führungskraft es eher locker angeht, organisieren andere Chefs alles penibel durch. Genau dies ist die Bedeutung von Mikromanagement. Sollten Sie für ein Unternehmen mit genanntem Indikator beschäftigt sein, können Sie sich sicher sein, dass die Scheinarbeit bereits Einzug gehalten hat. Es folgen die Tatsachen der Scheinarbeit: sinn- und endlose Reportings und überflüssige Meetings, denen kein Ziel vorausgeht.

Das Resultat: Die Angestellten sind schnell entmutigt. Letztendlich vermittelt Mikromanagement den Mitarbeitern das Gefühl, ihnen wird nichts zugetraut, weder die eigene Organisation, noch irgendwelche Aufgaben ohne Hilfestellungen zu erledigen. Wieso sonst sollte ein Chef seinen Mitarbeitern jeden Schritt vorgeben?

Die Scheinarbeit nimmt von nun an rasant zu. Jeder wartet nur noch auf den Befehl von oben und bleibt zwischenzeitlich, während er auf eine neue Aufgabe wartet, passiv in der Scheinarbeitswelt stecken.

Was tun gegen Scheinarbeit?

Die Gute Nachricht zum Schluss: Scheinarbeit und ihre Folgen lassen sich verhindern! Wenn zu viele gleichzeitige Projekte, die kein Ende finden, das Problem des Unternehmens und der Mitarbeiter sind, dann ist es Zeit deutliche und zeitlich begrenzte Vorgaben zu machen. Je mehr Zeit wir uns selbst für eine Aufgabe geben, umso länger benötigen wir auch tatsächlich dafür. Mit festen Zeitlimits werden Projekte schneller und effektiver erledigt.

Als Unternehmer haben Sie es selbst in der Hand, ob Sie Ihr Unternehmen mit Mikromanagement führen möchten. Als Angestellter sollten Sie es behutsam angehen. Möchten Sie das Thema unter vier Augen mit Ihrem Chef besprechen, sollten Sie sich zu Hause ausreichend Zeit nehmen, um wichtige Punkte Ihrer Argumentation zu üben. Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten durchgehend freundlich und höflich. Lassen Sie ihn wissen, was der Gedanke an Mikromanagement bei Ihnen bewirkt und, dass sie nicht möchten, dass es zu Scheinarbeit führt. Zeigen Sie Ihrem Vorgesetzten Lösungsvorschläge auf und er wird merken, dass Sie im Sinne des Unternehmens handeln und argumentieren.

Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, dass Sie der einzige Mitarbeiter sind, der ein Problem zu haben scheint, dann sollten Sie sich selbst reflektieren und die Karten auf den Tisch legen: Ist der Job für Sie erfüllbar? Warum machen Sie den Job? Nur Zufall? Oder machen Sie das alles nur für den monatlichen Verdienst und wollen eigentlich in eine ganz andere Richtung? Dann ist es Zeit, Chancen zu nutzen und Planungen für einen Neuanfang zu tätigen, damit Sie nicht noch mehr Zeit in der Scheinarbeit vergeuden.

Ein letzter Tipp für Unternehmer:

Wie zu Anfang in diesem Blog erwähnt, kostet Scheinarbeit eine Menge Geld. Unternehmen bezahlen Mitarbeiter hauptsächlich für das Leeren des E-Mail-Postfachs oder andere unproduktive Dinge.

Mitarbeiter, die sich mit unproduktiver Arbeit beschäftigen, haben weniger bis gar keine Zeit für die eigentlichen Zielaufgaben. Das wiederum bedeutet, Sie benötigen weitere Mitarbeiter für Ihr Unternehmen. Die alten Mitarbeiter sind ja schließlich noch mit der Scheinarbeit beschäftigt.

Somit verlieren Sie als Vorgesetzter doppelt. Einerseits für die mit Scheinarbeit Beschäftigen und weiterführend für die neu einzustellenden Mitarbeiter. Während Sie also mit echter Arbeit Geld verdienen, bezahlen Sie weiterhin für die Scheinarbeit.

Mit der Scheinarbeit geht zusätzlich zum Geld auch die Mitarbeiter-Kreativität verloren. Das behindert jegliche Innovation. Bewiesenermaßen lässt vorgeschriebene Arbeit ohne Platz für jegliche Selbstbestimmung die Kreativität schrumpfen. Und wie weit bringt es wohl ein Unternehmen ohne Kreativität?

Reden Sie deshalb mit Ihren Mitarbeitern. Hören Sie sich an, was sie zu sagen haben und versuchen Sie gemeinsame Lösungsansätze zu finden. So zeigen Sie Ihren Angestellten, dass Sie deren Meinung und Mitarbeit schätzen. Wenn Sie das umsetzen, haben Sie bereits einen großen Schritt in Richtung Anti-Mikromanagement und pro Unternehmen getan und bekämpfen so die Scheinarbeit!